Mein Anspruch, jede Tour vorher mal gepaddelt zu sein, bevor ich diese anbiete, kollidierte mit dem Anspruch, dieses Jahr einige Touren für die Vereinsmitglieder anzubieten. Die liebe Zeit hatte es mitunter eilig. So wurde mein Angebotstext für die Wesel-Datteln-Kanal und Lippe Rundtour mit den Worten begleitet, dass es eine erste Tour dieser Art wäre und unvorhergesehene Dinge passieren könnten. Doch das Unvorhergesehene hielt sich glücklicherweise zurück.

Die Idee war, dass zeitfressende Umsetzen der Autos zu sparen. Deswegen wollte ich den Wesel-Datteln-Kanal mit der Lippe kombinieren. Gelegentlich sind die beiden Gewässer recht dicht nebeneinander. Also hatte ich mir einen Parkplatz in der Nähe des Wesel-Datteln-Kanals ausgesucht, der später auch von der Lippe leicht zu erreichen sein sollte.

Zu fünft zogen wir los: Drei Kajak-Fahrer und zwei SUP-Fahrer. Ich finde es immer wieder schön, wenn unser Verein zeigt, dass SUP- und Kajak-Fahrer gemeinsam auf Tour gehen. Wassersport ist Wassersport. Egal womit man fährt. Das gemeinsame Tempo war schnell gefunden.

Der Einstieg war ein wenig herausfordernd, aber lösbar:

Dann ging es 8 Kilometer auf dem Wesel-Datteln-Kanal in Richtung Dorsten.

Zugegeben, der Kanal ist recht gerade. Aber der Abschnitt, den wir uns ausgesucht hatten, war schön begrünt.

Kurz vor der nächsten Schleuse stiegen wir aus und konnten dank Bootswagen unsere Boote und SUPs recht entspannt zum offiziellen Einstiegsort der Lippe rollen. Auf dem Weg dorthin kamen wir durch ein kleines Volksfest und mussten zwei Angler bitten mal kurz ihre Angeln von der Einstiegsstelle zu entfernen. Klappte alles tadellos.

Auf der Lippe durchfuhren wir zwei etwas flottere Schwälle. Meine Sorge, dass meine Teilnehmer sich über die Schwälle beschweren würden, war unbegründet. Ich glaube ich habe sowas wie „Nochmal!“ gehört 😉

Nach den zwei kleinen Aktion-Abschnitten konnten wir die Lippe entspannt genießen: Libellen, Kühe, Reiher und sogar Eisvögel wurden gesichtet.

Wir paddelten insgesamt 9 Kilometer Lippe-Abwärts. Leider hängte sich in der Nähe des Wunschausstiegs meine Navigationsapp auf, so dass wir erst an der Ausstiegsstelle vorbei paddelten. Da war es also, das Unvorhergesehene: Jetzt mussten wir nochmal 500 Meter stromaufwärts paddeln, weil bei mir die Erkenntnis reifte, dass das Ding, an dem wir gerade vorbei gepaddelt waren, der geplante Ausstieg war. Hätte ich nur auf die Teilnehmer gehört, die hatten die Ahnung schon vorher…

Am offiziellen Ausstiegsort nutzten wir nochmal den Bootswagen, um die Boote und die SUPs zum Parkplatz zu bringen.

Die Runde hat gut geklappt. Alle Teilnehmer fanden die Tour schön und abwechslungsreich. Ich werde die Tour nächstes Jahr wieder anbieten.

Von Rüdiger