Dieses Wochenende stand im Zeichen des Probepaddelns. Bedeutet: Zu zweit haben wir uns aufgemacht, um Gewässer zu testen, ob diese für Gruppentouren tauglich sind. Heute war die Stever dran.
Eines können wir mit Sicherheit sagen: Die Stever hat unsere Problemlösungskompetenz stark erweitert.
Es fing schon damit an, dass ein vermeintlicher Ausstieg keiner war. Wir suchten intensiv nach einer Möglichkeit dort doch auszusteigen und haben auch eine Möglichkeit gefunden. Allerdings war diese Variante alles andere als schön.
Es ging damit weiter, dass die Canua APP einen Einstieg angepriesen hat, der definitiv nicht mehr zu nutzen war. Es sei denn, man hätte Lust gehabt mit einer Machete eine steile Böschung zu befreien. Also erst zu Fuß, dann mit dem Auto diverse Abschnitte in Lüdinghausen abgeklappert um einen Einstieg zu finden. Irgendwann kamen zwei Jungs mit einem Canadier auf dem Arm an uns vorbei. Die haben wir dann mal gefragt und die haben uns einen Einstieg empfohlen.
Die Stever selbst, ist ein sehr strömungsarmer Fluss. Und auch nicht sonderlich abwechslungsreich. Durch viele Begradigungen kam bei uns irgendwann das große Gähnen auf…
Das Gähnen endete dann abrupt, als wir bei einem Wehr ankamen, wo es hieß man solle es links umtragen; Laut Canua APP und NRW Gewässerführer. Ober wo? Nix Gescheites gefunden. Wir haben uns dann irgendwie einen Hang hochgeschlagen, und durch hohes Gras und Gebüsch durchgeschlagen, weil ein Mini-Trampelpfad vermuten lies, dass jemand anderer diese Herausforderung schon gemeistert hatte.
Weiter ging es… bis zum nächsten Wehr. Ähnliche Situation. Plötzlich war die Stever angestaut durch bergeweise lockere Wacker. Danach; Flachwasser. Baustelle mitten im Wasser. Also umtragen; über lose Wacker. Na super. Das war ein heftiger Eiertanz. Mit einem Boot in der Mitte gingen zwei Personen immer zwei Schritte vor, einen seitwärts, einen zurück. Nur um nicht auf die Nase zu fallen.
Ein paar Highlights hatten wir auch: Wir mussten mitten im Fluss aussteigen und die Boote an der Hand führen, weil der Wasserstand zu niedrig war. Das war bei der Hitze echt angenehm. Wir haben sehr viele Eisvögel gesehen. Sogar einen Fasan. Eine Mühle war auch ganz hübsch. Das wog aber den Rest der Tour leider nicht auf.
Der Ausstieg war wie erwartet nicht besonders schön. Auch hier hatten wir eine Unlogik bei dem Gewässerführer und der Kanu App. Es gab dort keinen offiziellen Ausstieg. Wäre man weitergefahren, wären wir auf einem Stausee gelandet, den man nur mit Genehmigung hätte fahren dürfen. Also was machen? „Beam me up, Scotty?“.
Wir kommen zum Schluss; die Stever hat unsere Problemlösungskompetenz stark erweitert. Hätten wir keine anderen Gewässer in der Nähe, wären wir wahrscheinlich froh, dieses Gewässer zu haben. Wir haben aber andere Gewässer in der Nähe. Deswegen können wir auf die Stever demnächst gut verzichten.
Ein paar Bilder:










